Anmeldung zum 6. Berliner Schulgartenwettbewerb / Lenne-Schulgarten 2016/2017

Kurze Projektbeschreibung

Der Weg durch die vier Jahreszeiten wurde Von Jahr zu Jahr anspruchsvoller.

In der 1. Klasse suchten wir Buchstaben und Zahlen in der Natur der Gartenarbeitsschule: z.B. die 5 und das A im Apfel. Im Herbst und im Winter bastelten wir Gestecke und bauten eine Futterglocke für die Vögel. Da die Kinder ihre Dinge immer mit nach Hause nehmen konnten, wurde auch in den Familien die Gartenarbeitsschule gelebt. Das eigene Klassenbeet im Frühjahr mit Petersilie, Kresse und Erbsen war für die Kinder die Entdeckung schlechthin. Die Erbse direkt aus der Schote zu essen, war für viele eine neue Erfahrung. Unsere Kresse im selbst angerichteten Quark schmeckte auf Knäckebrot hervorragend. Zum Schuljahresende ernteten wir unsere Petersilie und unsere Blumen.

Bei jedem Besuch entdeckten wir viel in der Gartenarbeitsschule. Larven von Schmetterlingen, kleine Fische, Frösche und Insekten, die auf dem Wasser laufen konnten. Diese Beobachtungen lösten neues Denken aus und die Kinder forschten nach Antworten auf ihre Fragen. Lag ein ungewöhnliches Blatt auf dem Boden, wurde nach dem Baum gesucht, auch wenn er erst später gefunden wurde.

Und alle Entdeckungen musste Frau Gersdorff erfahren. Sie war immer eine geduldige Zuhörerin.

Alle haben sich schon auf das 2. Schuljahr mit Frau Gersdorff gefreut. Was hielt sie in diesem Schuljahr für uns bereit? Wieder ein Klassenbeet, aber dieses Mal hatte jeder seine eigene Pflanze mit einem eigenen Namensschild. So hießen dann eben die Tomaten Zacharias, Valentin oder Leni. Die Kartoffeln, die Bohnen, der Kohlrabi und eine Reihe Radieschen, alles hatte Namen von Kindern. In diesem Moment erkannten die Kinder ihre Verantwortung für ihre Pflanze. Sie verfolgten alles von der Saat bis zur Ernte in eigener Regie. lm Winter durften wir Ableger von Zimmerpflanzen neu einsetzen, um unser Schulhaus zu verschönern.

Das 3. Schuljahr war eine Herausforderung. Jedes Kind erhielt ein eigenes Beet und wir mussten es regelmäßig pflegen. Ein Mal in der Woche für eine Stunde waren wir in der Gartenarbeitsschule. Rücksichtsvoll mussten wir mit einem Vogel umgehen, der sein Nest in unserem Geräteschuppen gebaut hat. Wir konnten beobachten, wie er seine Jungen ausbrütete und fütterte.

All die Dinge, die einem passieren, wenn man nah an der Natur ist, sind schön.

Oft wurden wir von Fahrgästen in der Straßenbahn auf unserem Heimweg angesprochen. Sie bewunderten unsere schönen Gestecke, unser Futterhäuschen, unsere Bohnenpflanzen und rochen begeistert an unseren Kräutersträußen. Die Feuerbohne von Marc schmückte den ganzen Balkon, so dass Passanten stehen blieben.

ln diesen drei Jahren wurden die Sinne der Kinder geschärft. Es macht heute viel Spaß mit ihnen in der Natur unterwegs zu sein, weil sie wahrnehmen, was andere kaum noch sehen. Es war ein gelungener Abschluss mit ihnen am Wandertag in die Gärten der Welt zu gehen. Am Eingang der Gärten wurden wir überrascht. Alle freuten sich, denn Frau Gersdorff wollte diesen Tag mit uns gemeinsam verbringen. Ganz besonders dort hat man gespürt, wieviel Aufmerksamkeit die Kinder für die neue andere Vegetation zeigten.

Eige€ntlich war nun alles vorbei. Aber da war ja noch die Ernte. Am Anfang der 4. Klasse gingen wir also ein letztes Mal in die Gartenarbeitsschule, um zu ernten, was wir gesät haben.

lch werde im Schuljahr 2016/17 wieder eine 1. Klasse bekommen. Es liegt bei dem nachhaltigen Erfolg nahe, dieses Projekt zu wiederholen. Es gab schon Gespräche mit Frau Gersdorff. Ein Dankeschön auf diesem Weg an das Team der Gartenarbeitsschule Pankow, von den Kindern erhielt das Team eine Mappe mit den schönsten Erlebnissen der drei Jahre.

Dank auch an Frau Bittner, die Horterzieherin der Klasse. Sie hat gemeinsam mit mir dieses Projekt als Herzenssache gelebt.

 

Schulgartenwettbewerb

Fr. Herre

Schulleiterin